Einzigartigkeit der BICO Spinnvliestechnologie


Einzigartigkeit der BICO Spinnvliestechnologie
Die qualitativen Eigenschaften von Vliesstoffen und damit ihre Eignung als Problemlösung in den unterschiedlichen Anwendungen sind auch entscheidend von den eingesetzten Polymeren abhängig.

Dabei haben die verschiedenen Polymere unterschiedliche Preise (in €/kg) und bestimmte, auf ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften beruhende Vor- oder Nachteile für die entsprechenden Anwendungen.

 

Exemplarisch hier einige charakteristische Eigenschaftsmerkmale. So weist Polyester hohe Temperatur- und UV-Beständigkeit, Abriebfestigkeit und Elastizität auf, die allerdings mit höheren Rohstoffkosten und einem komplexeren Faserherstellungsprozess einhergehen. Polyethylen bietet eine hohe Beständigkeit gegenüber vielen Säuren, Basen, Ölen und Fetten, weist eine gute elektrische Leitfähigkeit auf, fühlt sich weich an und ist Gama sterilisierbar, die mechanischen Eigenschaften sind aber niedriger als bei anderen Chemiefasern. Polypropylen ist ein kostengünstiger Rohstoff, chemisch beständig, sehr hydrophob, physiologisch unbedenklich und hautfreundlich, ist im Griff etwas härter und nicht Gama sterilisierbar. Auch weisen die verschiedenen Polymere unterschiedliche Schmelze Temperaturen und Abriebfestigkeiten auf.

 

Damit wäre es wünschenswert, die positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Polymere kombinieren zu können. Dies ist in Stapelfaservliesen schon lange üblich, indem Fasern verschiedener Polymere zur Herstellung von kardierten Vliesen verwendet werden. Einen weiteren Innovationsschritt brachte der Einsatz von BICO Fasern. Hier wurden bei der Faserherstellung schon verschiedene Polymere in einer Faser zusammengeführt. Diese BICO Stapelfasern werden dann im Kardenprozess zu Vliesstoffen verarbeitet. Die Prozesskosten der Kardier Technologie sind aber bedeutend höher als beim Spinnvliesverfahren sodass die damit hergestellten Vliesstoffe kostenmäßig über den Spinnvliesen liegen. Deshalb wurde die Entwicklung gestartet, die BICO Filament Technologie in das Spinnvliesverfahren zu integrieren.

 

Faré, als einer der Weltmarktführer für die Herstellung von BICO Faseranlagen hat dieses Knowhow erfolgreich in den Spinnvliesprozess integriert. Damit können nun BICO Filamente, die aus unterschiedlichen Polymeren gebildet werden, zum Aufbau des Faserflors genutzt werden. Für den Medicalbereich kann dabei der Polypropylen Kern die Festigkeit und ökonomische Effizienz liefern während der Polyethylen Mantel den weichen Griff und die Gammasterilisationsfähigkeit bringt. Für den Baubereich bietet der Polypropylen Kern Kosteneffizienz und einfache Verarbeitungsparameter, der Polyester Mantel die Temperatur- und UV Beständigkeit sowie die Beständigkeit gegen mechanische Beanspruchungen. Selbst durch den Einsatz von unterschiedlichen Qualitäten eines Polymers lassen sich die Vlieseigenschaften positiv beeinflussen. So können gezielt die Dehnungs- und Festigkeitsniveaus durch die Verwendung von Polpropylen Rohstoffvarianten mit unterschiedlichem Schmelz-Index (MFI) beeinflusst werden. Das gleiche gilt für zielgerichtete Beeinflussung der Faseroberfläche zur Verbesserung der Laminier Fähigkeit. Dies nur einige wenige, ausgewählte Vorteile des BICO Spinnvliesprozesses.

 

Damit bietet die BICO Spinnvliestechnologie die einzigartige Möglichkeit, auf Basis des kosteneffizientesten Prozesses zur Herstellung textiler Flächengebilde, dem Spinnvliesprozess, in einer Art Baukastenprinzip Vliesstoffe exakt auf die Qualitätsanforderungen der Anwendungsbereiche hin zu entwickeln.

 

Andreas Kirsch – Avexon Vliesstoff Beteiligungs GmbH